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Hof Bettenrode Pferdekutsche vor dem Haus 1952-1960

Der Hof

Eine Geschichte der Familien Diebig und Hess

1945 verloren Ulrich und Ilse Diebig ihren landwirtschaftlichen Besitz in Ostpreußen und bekamen wie viele andere Vertriebene einen kleinen Hof in der Lüneburger Heide, dessen Ländereien jedoch bald dem Truppenübungsplatz Munster zugeteilt wurden. Da Ulrich Diebig zu dieser Zeit in Göttingen Landwirtschaft studierte, erfuhr er von dem unbewirtschafteten Hof Bettenrode und bewarb sich um dessen Kauf. Im Sommer 1950 siedelte er mit seiner Frau und vier kleinen Töchtern, die fünfte wurde zwei Jahre später geboren, nach Bettenrode um.

Die Ländereien liegen auf einer Hochebene im Buntsandsteingebiet und umfassen etwa 50 Hektar Acker- und Weideland. Jetzt erhielt der Hof elektrischen Strom, eine Telefonleitung und einen 100 Meter tiefen Brunnen zur Trinkwasserversorgung. Aber der Ackerboden war lehmig, steinig und mit den damaligen zur Verfügung stehenden Mitteln unendlich schwer zu bearbeiten. Dabei standen ihnen Mitarbeiter aus Ostpreußen, die schon Ulrich Diebigs Vater in der Landwirtschaft geholfen hatten, ein Melker und seine Familie aus Pommern, sowie Männer und Frauen aus Reinhausen zur Seite. Es war ein „richtiger" Bauernhof mit einer großen Kuhherde, Schweinen, Schafen, Hühnern, Puten und Gänsen, sowie Acker- und Reitpferden. In Ostpreußen besaß Ulrich Diebigs Vater eine Trakehnerzucht, zudem war Ulrich Diebig selbst Kavallerist bei den Stolper Husaren gewesen.

Die in die Wiege gelegte Liebe zu den Pferden und der Reiterei bauten die Diebigs im Laufe der Jahrzehnte weiter aus: Reiterferien auf dem Bauernhof und Reitunterricht für Göttinger Reiterinnen und Reiter entwickelten sich neben der Landwirtschaft zu einem immer bedeutenderen Standbein. Sonntagsausritte mit der ganzen Familie in die wunderschöne landschaftliche Umgebung waren die größte Freude für die Familie und unzählige Reiter, die zum Teil über viele Jahrzehnte Bettenrode und der Familie Diebig verbunden blieben.

Über achtzigjährig stieg Ulrich Diebig noch selbst in den Sattel, denn „das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde" so seine Maxime.

Dieses Lebensmotto gab er an die folgenden Generationen weiter. Den Hof übergab er vor etwa

20 Jahren an seine Tochter Ilse, wusste er doch, dass in ihrer Familie die Pferdebegeisterung besonders ausgeprägt war. Es war sein größter Wunsch, den Hof Bettenrode als Reiterhof zu erhalten.

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Text: Ilse Hess, geb. Diebig

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Schwarz weiß Bild, Holzschild mit Pferdeschnitzereien und Hof Bettenrode eingeschnitzt

Das Heute

Philipp Hess hat die Nachfolge von Ulrich Diebig angetreten. Schon zu seiner Schulzeit war Philipp klar, dass er in die Fußspuren seines Großvaters treten würde. Der Abiturszeitung ist als Berufswunsch zu entnehmen: „Philipp möchte Reiter und Bauer werden!" Mittlerweile ist er fast 14 Jahre in Bettenrode und führt das Lebenswerk seines Großvaters mit Unterstützung seiner Eltern und seines großartigen Teams fort.

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2019 wurde der Hof an Philipp Hess, Enkelsohn von Ulrich Diebig übergeben.

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Neben dem Reitschulunterricht bietet das Team unter der Leitung von Philipp Hess folgende Leistungen an:

  • Pferdepension

  • Lehrgänge / Seminare

  • Beritt & Ausbildung von Jungpferden

  • Pferdeverkauf

  • Veranstaltungsorganisation

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Zudem finden auf dem Hof Bettenrode in Kooperation mit dem Reitverein Hof Bettenrode e.V. jährlich mehrere Reitturniere statt. Die jährlich stattfindenden Bettenröder Dressurtage im Juli sind dabei mit hochkarätigem Dressursport, internationalen Teilnehmern und großem Publikum ein absolutes Highlight der Saison.

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